Anlageklassen (Folge 5): Bonuszertifikate

Von Jürgen Lutz – IFRAS

Verwandte Begriffe: Aktie, Aktienindex, Zertifikat

Um was geht‘s? Bonuszertifikate sind Inhaberschuldverschreibungen einer Bank, mit denen Anleger die Chance auf Kursgewinne haben, auch wenn der Kurs des Basiswerts, etwa ein Aktienindex oder eine Aktie, am Ende der Laufzeit niedriger notiert als beim Kauf des Zertifikats. Um den Bonus-Level ausbezahlt zu bekommen, darf der Kurs des Basiswerts während der gesamten Laufzeit nicht unter die sogenannte Sicherheitsschwelle fallen. Ist dies der Fall, wird am Laufzeitende die im Kurs gesunkene Aktie oder ein Indexzertifikat eingebucht. Eventuelle Dividenden bleiben beim Emittenten.

Was bringt’s? Mit Bonuszertifikaten lassen sich auch in einem negativen Aktienmarkt-Umfeld unter Umständen attraktive Renditen von 10 Prozent und mehr erzielen. Zudem besteht die Chance auf noch höhere Kursgewinne, wenn der Basiswert über den Bonus-Level steigt. Ob der Plan aufgeht, ist aber nicht sicher, wie das folgende Beispiel zeigt:

Gewinn: Eine Aktie kostet 50 Euro, das Bonuszertifikat ebenfalls 50 Euro. Der Bonus-Level liegt bei 60 Euro, die Sicherheitsschwelle bei 40 Euro. Fällt die Aktie während der gesamten Laufzeit nicht unter die Sicherheitsschwelle, wird dem Besitzer des Zertifikats der Bonus-Level von 60 Euro ausbezahlt. Steigt die Aktie in diesem Szenario auf 70 Euro, erhält der Anleger 70 Euro pro Papier, da es beim Bonuszertifikat keinen Cap (Deckel) gibt.

Verlust: Wenn der Aktienkurs einmal während der Laufzeit unter die Sicherheitsschwelle fällt, wird auf dem Depot des Anlegers am Laufzeitende ein Aktien- oder Indexzertifikat eingebucht. Dabei besteht das Risiko größerer Verluste. Diese Zertifikate notieren oft unter dem Kurs der Basiswerte, da sie keine Dividendenzahlungen enthalten.

Wie investieren? Anleger können Bonuszertifikate über die Börse, andere Handelsplattformen oder direkt beim Emittenten kaufen und verkaufen. Dazu benötigen sie ein Depot bei einer Bank oder einem Broker.

Was bleibt? Auf Kapitalerträge mit Bonuszertifikaten fällt Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent zuzüglich Solidarzuschlag an – also 26,38 Prozent. Kursgewinne lassen sich mit Verlusten in anderen Anlageklassen verrechnen, wobei Kursverluste mit Aktien davon ausgeschlossen sind.

Die komplette interne Verlinkung der Artikel erfolgt zum Abschluss unserer etwa 30-teiligen Serie.

Urheberrecht: IFRAS/Jürgen Lutz

Haftungsausschluss/Disclaimer: Die Informationen in diesem Blog stellen in keiner Weise eine Anlageberatung oder eine Kauf- oder Verkaufsempfehlung von Finanzprodukten bzw. Finanzdienstleistungen dar. Die Inhalte auf www.ifras.de dienen ausschließlich der Information und finanziellen Bildung der LeserInnen. Jegliche Haftung für Verluste, die durch Informationen auf www.ifras.de in irgendeiner Weise entstehen könnten, wird ausgeschlossen. Die Inhalte wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit der zugelieferten Informationen wird nicht übernommen.