Anlageklassen (Folge 9): Faktor-ETF / Smart Beta

Von Jürgen Lutz – IFRAS

Verwandte Begriffe: Aktie, Aktienindex, ETF

Um was geht‘s? Faktor-ETF (Exchange Traded Funds) sind an der Börse gehandelte Fonds, die die Unternehmen in einem Aktienindex nach einem oder mehreren sogenannten Faktoren ordnen und gewichten. Zu den bekanntesten Faktoren zählen „geringe Schwankungen“, „Größe“, „niedrige Bewertung“, „Trend“ und „finanzielle Solidität“. Die gängigen englischen Begriffe in der obigen Reihenfolge lauten: Low Volatility, Size, Value, Momentum und Quality. Faktor-ETF werden auch als Smart-Beta-ETF vermarktet.

Was bringt’s? Nach Erkenntnissen der Finanzwissenschaft setzt sich die Rendite für einen Aktienanleger aus der generellen Risikoprämie für das Kaufen und Halten von Aktien (Aktienprämie) sowie aus weiteren Prämien für einzelne Faktoren zusammen. Faktor- bzw. Smart-Beta-ETF versuchen, die letztgenannten Prämien zu nutzen. Manche Anbieter suggerieren, dass Faktor-ETF traditionelle Index-Investments auf Dauer schlagen könnten. Dies ist aber nicht bewiesen. Faktor-Indexfonds können sogar auf Jahre schlechter laufen als der breite Markt, wie seit 2009 bei Value-Investments zu sehen ist. Daraus ergibt sich ein grundsätzliches Problem: Um auf die richtigen Faktoren zu setzen, müsste ein Anleger die Zukunft richtig einschätzen können. Dies aber will man mit Index-Investments eigentlich gerade vermeiden.

Wie investieren? Anleger können Faktor-ETF nicht direkt beim Anbieter, sondern nur an einer Börse oder ähnlichen Handelsplattformen kaufen und verkaufen. Dazu benötigen sie ein Depot bei einer Bank oder einem Broker.

Was bleibt unterm Strich? Auf Kursgewinne, Dividenden und Zinsen von Faktor-ETF fällt die Abgeltungssteuervon 25 Prozent zuzüglich Solidarzuschlag an – also 26,38 Prozent. Bei ETF, die außerhalb Deutschlands investieren, sowie bei global anlegenden ETF zahlen Anleger in anderen Ländern Quellensteuer. Über die Steuererklärung kann man sich diese aber beim Fiskus auf die zu zahlende Abgeltungssteuer anrechnen lassen.

Die komplette interne Verlinkung der Artikel erfolgt zum Abschluss unserer etwa 30-teiligen Serie.

Urheberrecht: IFRAS/Jürgen Lutz

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