Anlageklassen (Folge 6): Discountzertifikate

Von Jürgen Lutz – IFRAS

Verwandte Begriffe: Aktie, Aktienindex, Zertifikat

Um was geht‘s? Discount-Zertifikate sind Inhaberschuldverschreibungen einer Bank, mit denen Anleger einen Aktienindex oder eine Aktie günstiger erwerben, als wenn sie den Basiswert kaufen würden. Dieser Rabatt federt mögliche Kursverluste ab. Im Gegenzug verzichtet der Anleger darauf, von einem Kursanstieg über den „Cap“, einen im Voraus festgelegten Schwellenwert, zu profitieren. Auch die Dividende bleibt beim Emittenten. Am Ende der Laufzeit liefert die Bank die Aktie oder zahlt den Gegenwert des Zertifikats aus.

Was bringt’s? Mit Discountzertifikaten lassen sich selbst in einem neutralen bis leicht negativen Aktienumfeld idealerweise attraktive Jahresrenditen von 6 bis 7 Prozent erzielen. Ob dieser Plan aufgeht, ist jedoch nicht gewiss, wie folgendes Beispiel zeigt:

Gewinn: Eine Aktie kostet 50 Euro, das Discountzertifikat 40 Euro, der Cap liegt bei 55 Euro. Steigt die Aktie zum Laufzeitende auf 55 Euro, macht der Zertifikate-Käufer einen Gewinn von 15 Euro. Klettert die Aktie auf 80 Euro, hat er vom weiteren Zugewinn nichts, denn ihm wird maximal der Geldbetrag ausbezahlt, der dem Cap entspricht. Der Aktionär profitiert im ersten Fall nur mit einem Gewinn von fünf Euro, im zweiten streicht er jedoch 30 Euro ein.

Verlust: Notiert die Aktie zum Laufzeitende bei 45 Euro, verbucht der Zertifikate-Besitzer wegen des verbilligten Einkaufs einen Gewinn von fünf Euro, der Aktionär einen ebenso hohen Verlust. Notiert die Aktie unterhalb von 40 Euro, entstehen beim Zertifikat Verluste, die aber nicht so hoch ausfallen wie beim direkten Kauf. In diesem Fall wird dem Anleger die Aktie im vorher festgelegten Bezugsverhältnis geliefert.

Wie investieren? Anleger können Discountzertifikate über die Börse oder eine andere Handelsplattform kaufen und verkaufen. Dazu benötigen sie ein Depot bei einer Bank oder einem Broker.

Was bleibt? Auf Kursgewinne mit Discountzertifikaten fällt die Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent zuzüglich Solidarzuschlag an – also 26,38 Prozent. Diese Kursgewinne lassen sich mit Verlusten in anderen Anlageklassen verrechnen. Kursverluste mit Aktien sind davon jedoch ausgeschlossen.

Die komplette interne Verlinkung der Artikel erfolgt zum Abschluss unserer etwa 30-teiligen Serie.

Urheberrecht: IFRAS/Jürgen Lutz

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