Anlageklassen (Folge 4): Anleihen

Von Jürgen Lutz – IFRAS

Verwandte Begriffe: Exchange Traded Fund (ETF)Rentenfonds, Staatsanleihe, Unternehmensanleihe, Wandelanleihe

Um was geht‘s? Anleger, die Anleihen kaufen, leihen einem Schuldner für eine bestimmte Zeit Geld. Der Schuldner kann ein Staat, ein Unternehmen oder eine Bank sein. Folglich handelt es sich um Staatsanleihen, Unternehmensanleihen oder Pfandbriefe. Im Gegenzug erhalten Anleger einen Zins. Zudem haben Sie Anspruch darauf, dass der Geldbetrag am Ende der Laufzeit zurückgezahlt wird. Steigen die Zinsen, fallen tendenziell die Preise (Kurse) der Anleihen und umgekehrt.

Was bringt’s? Wer Anleihen kauft, ist an sicheren und nicht an sehr hohen Erträgen interessiert. Durch die jahrelange Nullzinspolitik der Notenbanken sind die Zinsen jetzt aber sehr gering oder sogar negativ, etwa bei deutschen Staatsanleihen. Wer höhere Erträge will, muss sich bei Unternehmensanleihen umsehen. Vor allem Junk Bonds („Schrottanleihen“) bieten eine gute Verzinsung, aber auch höhere Risiken. Staatsanleihen aus USA und Deutschland dienen bei einem Aktienmarkt-Einbruch als sicherer Hafen und steigen im Kurs (Asset Allocation).

Wie investieren? Anleger können Anleihen einzeln an der Börse kaufen und verkaufen. Zudem stehen Exchange Traded Funds (ETFs) und mit Rentenfonds auch aktiv verwaltete Fonds zur Verfügung. Diese lassen sich über die Investmentgesellschaft oder über spezielle Plattformen handeln. Beim Kauf über Plattformen entfällt oft der Ausgabeaufschlag von drei Prozent.

Was bleibt? Auf Kapitalerträge müssen Anleger die Abgeltungssteuer von 25 Prozent zuzüglich Solidarzuschlag zahlen – also 26,38 Prozent. Verluste mit Anleihen, Renten-ETFs sowie Rentenfonds lassen sich mit allen anderen Kapitalerträgen verrechnen. Vom Investmentsteuer-Reformgesetz 2018 sind Rentenfonds und -ETFs nicht betroffen. Somit fällt auf Erträge von Produkten, die vor 2009 gekauft wurden, auch nach dem Januar 2018 keine Steuer an.

Die komplette interne Verlinkung der Artikel erfolgt zum Abschluss unserer etwa 30-teiligen Serie.

Urheberrecht: IFRAS/Jürgen Lutz

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